machen

Sollte. Hätte. Könnte. Würde. MACHEN.


Analoge fotografie

Mein aller erster Wunsch in Sachen Elektronik war ein Fotoapparat. Einordnen kann man diesen Wunsch in das Zeitalter, indem der Blitz ein extra Teil war, das auf die Kamera draufgesteckt wurde und den man in 6er Packs kaufte, weil ein Blitz eben nur einmal oder viermal (so genau weiß ich es nicht mehr) blitzen war. Ich bekam ein Highlight: eine Pocket Camera. So ein flaches Teil, das man wie der Name schon sagt, einfach in die Tasche stecken konnte und die mich fortan auf jeden Schulausflug begleitete. Ich hatte keinen Tau was ideale Lichtverhältnisse sind oder Blitzen gegen eine Fensterscheibe oder einen Spiegel bedeutete. Ich erinnere mich, dass ich die fertigen Filme im kleinen Fotogeschäft in der nächsten Kleinstadt aufgab und dann lange auf meine Negative und Abzüge wartete. Einmal sind sie gar nicht mehr zurückgekommen und oft war ich enttäuscht vom Ergebnis. Burg und Menschen gingen nicht auf die Höhe des Bildes, da habe ich den Turm abgeschnitten und den Menschen alles unterhalb vom Kinn. Ja, man konnte sehen: wir waren auf Burg Forchtenstein. Verwackelte Bilder, schwarze Bilder, völlig überbelichtete Bilder. Aber in diesen Tagen machte ich meine ersten Lehrstunden um das auf Papier zu bringen was ich sah. Denn ich wünscht mir einen Fotoapparat, weil ich gerne Dinge betrachtete, Details mit den Augen erforschte und weil ich etwas davon festhalten wollte für später und für andere. Zu fotografieren war eine zeitintensive Angelegenheit. Mit einem Film waren im schlimmsten Fall nur 12 Fotos zu machen. Es musste gut überlegt werden, was da drauf soll. Manchmal bin ich vor- und zurückgelaufen, die Klasse musste auf mich warten, weil ich dann doch beschlossen hatte, etwas zu fotografieren, dass uns schon am Beginn des Weges begegnet war. Dann musste man warten bis alle Menschen gefunden waren, die aufs Foto drauf sollten. Und damals war das noch wahrlich etwas Besonderes, wenn jemand dich gebeten hatte, aufs Foto mit Drauf kommen. Wäre ich damals schon versierter im Wissen um das Licht gewesen, hätte man wahrscheinlich auch noch warten müssen, bis die große Wolke am Himmel da oder weg war. Dann nach dem Ausflug musste ich warten, bis jemand aus der Familie Zeit hatte, der zum Fotoladen fuhr um den Film aufzugeben. So eine Entwicklung dauerte mehrere Tage. Und manchmal erst Wochen später gab es Gelegenheit die fertigen Fotos abzuholen. Fotografieren kostete nicht nur Geld, sondern auch viel Zeit. Heute habe ich in der Pocket mein Handy. Das ist natürlich schon ein immenser Fortschritt zu meiner ersten Kamera. In den Jahren dazwischen habe ich vor allem auf Reisen mit Spiegelreflexkameras experimentiert, dank meines Freundes mich mit Blenden, ISO und Weissabgleich beschäftigt. Während er genau die Fotos machen wollte, die im Reiseführer waren, wollte ich das Besondere ablichten, das in keinem Reiseführer zu finden war. Daher gab es in meiner Fotosammlung einer Reise unter anderem Nahaufnahmen von Grashalmen mit Wassertropfen, die der Schwerkraft trotzen, nach einem Regentag mit einem See im Hintergrund irgendwo in Neuseeland. Für mich war nicht wichtig, in welchem Land ich das Bild aufgenommen hatte, sondern nur was ich an Details unter bestimmten Lichtverhältnissen gesehen hatte. Der Grashalm und der Wassertropfen waren also ein Teil meiner Wirklichkeit. Heute, wenn ich diese Bilder betrachte, weiß ich noch wie ich mich in diesem Moment fühlte. Wenn jemand anderes dieses Bild betrachtet, dann hat er keine Ahnung wo ich das Bild gemacht habe, aber vielleicht hat er eine Idee davon wie ich mich gefühlt habe, an diesem feuchten Regentag. Ansel Adams sagte: „An einem Bild sind immer zwei Leute beteiligt: der Fotograf und der Betrachter.“ Und darum geht es mir auch beim Fotografieren. Kann ich das sichtbar machen, was ich sehe? Sieht der Betrachter, was ich gesehen habe? Oder gibt es Abweichungen, Interpretationen? Ist meine Wahrheit auch die des Betrachters? In Zeiten in denen wir auf unseren Handys mit Filtern und anderen Werkzeugen in wenigen Sekunden, einer abgebildeten Situation ein neues Aussehen geben können, wird klar, dass das was am Foto ist, tatsächlich keine Wahrheit mehr ist, sondern nur eine von vielen Möglichkeit wie wir die Realität sehen können.

Give it a try: Um eine gewisse Langsamkeit des Fotografierens wieder zu entdecken und den 10.000 Fotos auf meinem Handy etwas entgegenzusetzen, nehme ich gerne ab und an meine handliche Fujifilm zur Hand. Der Sucher ist keine Linse zum Durchschauen, sondern digital und die Fotos kommen schneller auf Fotopapier als beim Filmentwickeln, aber es regt mich doch an, die Motive noch vorm Abdrücken auszusortieren, länger an verschiedenen Blickwinkel herumzuprobieren und den Lichteinfall genauer zu beobachten. Im Grund schaue und schaue und schaue ich von hier und da im hier und jetzt, entdecke dabei Neues oder sehe manches anders. Schaue auf meine Realität und erkenne selbst ihn ihr eine Menge Möglichkeiten. Es ist der Anfängergeist, der viele Sichtweise erkennen lässt und manchmal zeige ich ein Bild jemanden, der mit mir gerade dieses hier und jetzt erlebt und dann höre ich ganz oft: "Das habe ich (so) gar nicht gesehen." Das sind die Momente in denen ich mich freue, dass für zwei Menschen dasselbe sichtbar geworden ist. Plötzlich ist da mehr Verbindendes, eine eigene Betrachtung wurde jemanden geschenkt und dieser jemand hat sie erstaunt angenommen. Robert Bresson sagte: „Mach sichtbar, was vielleicht ohne dich nie wahrgenommen worden wäre.“ Das ist mein Geschenk an Achtsamkeit. 

Egal ob Handy, Pocket Camera, Spiegelreflex… schnapp dir dein Ding und geh die Sache mal langsam an. Den Baum nicht gleich aus jedem Blickwinkel fotografieren, sondern einfach mal den Baum umkreisen und mit den eigenen Augen schauen und das Objekt und das umgebende Licht auf dich wirken lassen. Welche Perspektive möchtest Du einnehmen und festhalten? Also einfach mal nur ein Foto generieren und nicht 10 aus denen du dann das „Beste“ auswählst. Dieses Abbild dann gerne mal mit jemanden gemeinsam betrachten. Was sind eure Reaktionen auf diese eine eingerahmte Wirklichkeit? 


Origami mobile

Kürzlich war ich in einer dieser Dekogeschäfte auf der Mariahilfer Straße. Ich meine diese Geschäfte wo man zu jeder Jahreszeit alles passend für die Dekoration von Heim und Garten bekommt. Manchmal habe ich das Gefühl, diese Shops ziehen Frauen magisch an. Ich habe nichts gekauft, obwohl ich viel in der Hand hatte. In diesen Momenten habe ich mich gefragt, ob ich das wirklich brauche, ob es das Geld wert ist, und wer dafür gearbeitet hat und wie entlohnt wurde. Ich verstehe das Bedürfnis sein zu Hause heimelig zu gestalten. Vor allem jetzt im Herbst zieht es uns ja wieder mehr ins Innere und da wollen wir es schön haben. Aber womit? Schon einige Tage davor habe ich in meinem zu Hause ein neutrales Eck besonders gemacht. Dazu musste ich im Grunde auch nichts Neues kaufen. Es entstand mit lauter Dingen, die schon da waren. So „verschönere“ und kreiere ich sowieso am Liebsten Dinge. Die Lampe übern Esstisch hätte meine Oma als „nackt“ bezeichnet. Denn es gab nur den Leuchtkörper in einer Keramikfassung. Das schaute nicht hässlich aus. Aber etwas nüchtern.  Vor einiger Zeit entstand in meinem Kopf die Idee dort ein Origami Kranich Mobile aufzuhängen. Ich hatte auch schon mal Kraniche dafür gefaltet. Mit wunderbarem japanischem Papier aus Kyoto, das ich dort in einem Geschäft erstanden hatte. Aber diese Kraniche haben es nie auf ein Mobile geschafft. Der passende Faden hatte gefehlt und irgendwie war die Komposition auch nicht so wunderbar, dass ich den Drang hatte, dieses Projekt zu Ende zu bringen. Es passte irgendwie nicht. Ich grämte mich nicht, die Kraniche wurden nach und nach verschenkt. Nur die Idee für die Lampe blieb. Dann eines Nachmittags in meinem Grätzel auf Entdeckungsreise, entdeckte ich einen Japanischen Design Laden. Und dort wiederum entdeckte ich tolles Origami Papier und die Verkäuferin beschenkte mich damit. Ich war so freudig über dieses Präsent. Zu Hause bastelte ich einen Kranich, stellte ihn in die Sonne ins Fenster und bewunderte den goldenen Kranich neben dem pinken Blumentopf. An einem anderen Nachmittag wühlte ich auf der Suche nach etwas durch meine Bastelkisten und da fiel mir die Spule mit Nylonschnur in die Hände und da war dann wieder die Idee zum Mobile zurück in meiner Erinnerung. Ich wählte sorgfältig fünf unterschiedliche Farbbögen aus dem geschenkten Papierstoß. Faltete in der Sonne gemächlich Origamis, formte mit einem Aluminium Draht eine spiralförmige Aufhängung und befestigte diese an der Keramikfassung der Lampe übern Esstisch. Die Kraniche mit Nylonfäden in unterschiedlichen Längen und einer Nadel durchbohrt und aufgehängt. Fertig war das Kranich Mobile. Ich saß da bewunderte die Kraniche in unterschiedlichen Farben wie sie von der Lampe baumelten und durch die Luft schwebten. Und Wochen später fühle ich noch immer das Glück und die Freude dieser Augenblicke des Schaffens und Betrachtens. Sie waren unter anderem auch deshalb so besonders, weil die Idee so lange reifte und ich erkannte, dass es manchmal Geduld braucht und Gelassenheit bis sich etwas verwirklicht. Aber dann ist es einfach auf wundersame Weise passend, wie der Deckel fürn Topf, hier eben der Kranich für die Lampe!

Give it a try:  Diesmal ist das “give it a try” etwas komplexer. Denn es soll nicht allein darum gehen, aus etwas das bereits da ist, etwas Schönes für dein zu Hause zu basteln oder eine Ecke deines Hauses so zu gestalten, dass Du dich dort gerne aufhältst. Es geht auch um diesen Prozess des Loslassens einer Idee, die Du vielleicht hast und ein entwickeln von Gelassenheit bis sich etwas realisiert oder du etwas realisierst. Und vielleicht inspiriert dich der Beitrag auch einfach nur ein Mobile zu basteln und diesen Prozess des Schaffens mit Achtsamkeit zu begleiten. Wie auch immer ich überlasse es Dir. 


KRÄUTER TROCKNEN

Wenn ich in den Sommer und Spätsommer Monaten am Freitag ins Burgenland komme, dann steht neben dem Spaziergang mit Danto etwas Fixes am Plan: Die getrockneten Kräuter vom letzten Burgenland Wochenende von den Trockengestellen in Schüsseln einsammeln, in den meisten Fällen, diese noch von den Stängeln befreien und in Gläser abfüllen. Wenn ich Rosmarin von den harten Zweigen entferne, dann kleben meine Finger von den ätherischen Ölen, die bei diesem Vorgang noch austreten. Beim Thymian bin ich, ob der kleinen Menge, die übrigbleibt und in das Glas gefüllt wird, immer ein wenig betrübt. Die Pfefferminzblätter legen einen Duft ins Zimmer, da denke ich oft, ich stehe mitten im Pfefferminzfeld. Der Liebstöckel ist in solcher Fülle vorhanden und wird einfach mit der ganzen Hand gegriffen und in die übervollen Gläser gestopft und irgendwie passt auch immer noch was rein. Ich liebe es Kräuter zum Würzen der Speisen im Winter zu haben, die nicht aus einem Supermarkt Sackerl stammen. Wenn ich im Winter über die Selbstgemachte Pizza Oregano, Basilikum und Thymian streue, dann erinnere ich mich, an die sonnigen Tage an denen ich am Hochbeet stehend, Zweig für Zweig und Blatt für Blatt geerntet habe, während mein Kopf oder mein Nacken einem Sonnenbrand näher kam (Kräuter erntet man am Besten, wenn die Sonne draufscheint, da kommen die ätherischen Öle raus).

Im Grunde brauchst Du auch kein Hochbeet um Kräuter zu trocken, es reicht deine Fensterbank und das Bemühen für jedes Blatt eine Verwendung zu finden, egal ob frisch oder getrocknet. 

Give it a try: Beim Ernten vom frischen Strauch, überlege ob Du einzelne Blätter abzupfst oder ganze Zweige und warum.  Wenn Du einzelne Blätter abzupfst, dann trocknen sie schneller, mit den Zweigen dran, braucht es mehr Tage. Vielleicht macht es Sinn ganze Zweige zu schneiden und die Blätter gemütlich im Nachhinein davon zu lösen. Vielleicht willst Du die Zweige zu Bündeln binden und zum Trocknen aufhängen anstatt sie möglichst luftig aufzulegen. Vielleicht sitzen die „reifen“ Blätter weiter unten und Du musst sie deshalb einzeln zupfen, um die anderen noch wachsen zu lassen. Bleib bewusst in deinem Tun, was ist für die Pflanze gut und was für dich. Kannst du Beides in Einklang bringen?

Kräuter ernten und trocknen ist vor allem ein olfaktorisches Erlebnis. Der Duft der in die Nase steigt, an den Fingern kleben bleibt und den Du dann noch weiter in deinem Zuhause hast, wenn die Kräuter trocknen. Kannst Du diese Düfte wahrnehmen und erkennst Du die Kräuter nur am Riechen? Hast du unterschiedliche Sorten von einer Art? Dann kannst Du sie eventuell nicht nur am Aussehen auseinanderkennen oder am Duft, sondern vielleicht fühlen sich die Blätter auch ganz anders an? Wenn ich die verschiedenen getrockneten Minzesorten in Gläser einfülle, dann hört sich das auch ganz mannigfaltig an.  Die einen rascheln mehr, die anderen weniger. Versuch all Deine Sinne offen zu halten, wenn Du Kräuter sammelst und trocknest. Diese Sinneswahrnehmungen haben das Potential deine Erinnerungen in den kälteren Monaten an die warme Jahreszeit zu erwecken und so wieder in Verbindung mit der Natur und ihrer Fülle zu kommen. 


lavendelkissen

Vom letzten Sommer habe ich noch eine Schachtel getrockneten Lavendel aus dem Garten entdeckt. Jetzt weiß ich was ich damit mache, denn mein neuer Kleiderschrank hat mich angestiftet auch meine Garderobe einem gründlichen Frühjahrsputz zu unterziehen. Also habe ich ein paar Baumwollsäckchen gekauft (das nächste Mal verwende ich vielleicht ein altes lila Leintuch aus Omas Fundus um damit Säckchen zu nähen), mit einem Lavendel Stempel bedruckt und diese mit 2 Esslöffel Lavendel gefüllt. Beim Befüllen der Säckchen steigt einem der Lavendelduft so intensiv in die Nase, dass man glaubt, man steht an einem Julitag in einem Lavendelfeld in der Provence. Dreimal war ich in Nizzas Hinterland, aber nie zur Blütezeit. Doch bleibt mir der Geruch von Lavendel von diesen Reisen in Erinnerung, denn er ist das ganze Jahr dort gegenwärtig.  Ich schließe für einen Moment die Augen und Erinnerungen kommen hoch: an ein morgendliches Croissant und Café am Pool, Boule spielende Männer im Schatten des Dorfplatzes, Crepes avec Noisette, eine Flasche durstlöschendes Orangina und herumstreunende Katzen sowie einer Adrenalin-gepushten-Sprintaktion vom Boardingschalter zum Check-in Schalter am Flughafen von Nizza, wegen eines Tapenaden Glases um 4,90 Euro im Handgepäck (aber das ist eine andere Geschichte). Aristotels schrieb: „Der Mensch riecht Riechbares nicht, ohne ein Gefühl des Unangenehmen oder Lustvollen zu empfinden.“ Ja unser Geruchssinn ist eng verknüpft mit Erinnerungen und Gefühlen. Duftmoleküle wandern beim Einatmen die Nasenhöhle nach oben zur Riechschleimhaut. Ihre Oberfläche besteht aus Geruchsempfängern, die elektrische Signal über die Nervenfasern zum Riechkolben im Gehirn schicken. Ein chemischer Prozess, der im Gehirn zu einem Analysieren und Abgleichen des Duftes mit den gespeicherten Düften und den damit zusammenhängenden abgespeicherten Erinnerungen führt. 

In der Heilkunde ist Lavendel ist ein klassisches Nervenberuhigungsmittel. Es entspannt ohne müde zu machen und wirkt sogar bei Kopfschmerzen. Der Name dieses mediterranen Krauts kommt vom lateinischen „lavare“ und bedeutet waschen. Ich lege die Lavendelkissen in meine Kleiderkommoden, das wirkt wie eine tägliche Wäsche ohne künstliche Duftstoffe. Der Duft hält Insekten und vor allem Motten fern. Diese werden jetzt im Frühling wieder aktiv. Sogar gegen Stechmücken soll er helfen, gut also wenn meine Kleidung danach duftet.  

Give it a try: Möchtest du auch deiner Wäsche was Gutes tun? Wenn du keinen Lavendel zu Hause hast, kannst du auch gängigere Kräuter wie Thymian, Rosmarin oder Minze verwenden. Auch diese halten Motten fern und sind hilfreich deine Erinnerungen durch olfaktorische Wahrnehmung zu erwecken

Kommt es zu diesem Moment während des Tuns/Befüllens der Säckchen in dem dein olfaktorisches Gedächtnis, dir Momente aus der Vergangenheit ins Bewusstsein schickt? Erinnerungen, die du lange nicht mehr ausgegraben hattest? Mit welchen Düften kannst du dich umgeben, um positive Erinnerungen zu erwecken?  Was erinnert dich zum Beispiel an schöne Reisen oder herzliche Ereignisse? Kannst du vielleicht mit mehr Bewusstheit für deinen Geruchssinn durch den Alltag gehen?


origami kranich

Der Kranich ist das Hauptsymbol für die japanische Papierfaltkunst Origami. 

Er steht für ein langes, gesundes und glückliches Leben. 

Weshalb er gerne mit diesen Wünschen verschenkt wird.

Man sagt, falte 1000 Kraniche und du hast einen Wunsch an die Götter frei. 

 

Jedes Kind in Japan weiss wie man einen Kranich faltet. Im Internet findet wir auch viele Anleitungen.

Das erste Mal mag noch eine Herausforderung sein, die Konzentration und Genauigkeit erfordert. Hat man mal den Dreh oder eben das Falten raus, geht die Konzentration in eine Mühelosigkeit über. Bei mir vor allem in ein meditatives Zusammenlegen, Auseinanderklappen, Einschlagen, Umdrehen, Auseinanderziehen, Nachjustieren, Augenmass nehmen, Falz um Falz schlagen. Wenn ich viele Kraniche auf einmal falte (wie ich es gerade in Zeiten der Krise tue) beginnt sich vielleicht mein Tennisarm bemerkbar zu machen. Genau dann tritt ein besonders achtsamer Moment ein, in dem Klarheit durch meinen Geist strömt: nämlich dass ich zu viel Druck mit dem Finger ausübe oder das Falzbein zu verkrampft halte. Dann lege ich eine Pause ein oder mach mich mit neuer müheloser Absicht daran jede Tal- und Bergfalte zu streichen, so als würde ich meinen ganzen Körper selbst Schritt für Schritt über diese Oberfläche tragen. 

Give it a try: Was du dazu brauchst ist quadratisches Papier. Du kannst dir selbst eins zuschneiden oder Origami Papier kaufen. Echtes Origami Papier aus Japan nennt sich Washi. Mit dieser Qualität von Papier ist es besonders einfach eine Origami Figur zu falten. Such dir im Internet einen Anleitung zum Falten eines Origami Kranichs oder folge diesem zu meiner Video Anleitung in Stille. Und los geht's!

Wie lange brauchst du für den ersten Versuch? Welche Unklarheiten und Irrwege tauchen auf? Wie konntest du sie lösen? Wie ging es bei den nächsten Versuchen? Ab welchem Kranich fühlst du dich von Klarheit und Wissen gelenkt? Wann tritt das Wissen in den Hintergrund und ein Autopilot übernimmt? Gibt es einen Übergang in einen meditativen Zustand? Kannst du festmachen was diesen ausgelöst hat?